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Case Study BEMER Group 

Magnetfeldtherapie für Menschen und Pferde –  Hohe Anforderungen an Produktsicherheit und Lager 

„2 x 8 Minuten täglich können Ihr Leben verbessern“ – heißt es bei der BEMER Group mit Sitz in Triesen. Das bedeutet in der Praxis: Mittels einer speziellen Applikation kann das Liechtensteiner Unternehmen gezielt auf zentrale Funktionen im Körper einwirken. Über pulsierende Magnetfelder werden patentierte Signale in die Körper von Menschen (und Pferden) transportiert. Zellversorgung mit Nährstoffen und Sauerstoff sowie der Abtransport von Stoffwechselendprodukten lassen sich so unterstützen. Ergebnis: verbesserte Durchblutung und rasche Regeneration auch nach Krankheiten, bei Wundheilungs- und Frakturheilungsstörungen.  

Die BEMER-Anwendung für den Menschen ist die Weiterentwicklung der Magnetfeldtherapie. Das patentierte System ist seit Ende der Neunzigerjahre erprobt. Positive  Ergebnisse sind vielfach wissenschaftlich belegt. BEMER hat für seine Humananwendung als einziges Unternehmen bisher die Zulassung als „Medizinprodukt“ auf Grundlage der europäischen Medizinprodukteverordnung und dem Medizinprodukterecht-Durchführungsgesetz erhalten. Entsprechend hoch sind auch die Anforderungen an Maßnahmen in Produktion und Lager. Beispiel: BEMER nutzt beim Kommissionieren und im Warenausgang seit September 2022 die Scan-Software von etiscan. 

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Warehouse Associate Michael Wilfling und Sören Riesner, Business Owner ERP

IT bei BEMER 

BEMER nutzt für seine IT-Workflows heute größtenteils die Jira-Cloud. VPN-Tunnel sind nicht im Einsatz. Derzeit wird ein Update des ERP-Systems Business Central (BC) auf die neueste Version vorbereitet, um den von Microsoft vorgegebenen Update-Zyklen folgen zu können – keine ganz einfache Angelegenheit. Grund: Über 25 Jahre hinweg hat BEMER im BC und im Vorläufersystem Navision eine Reihe individueller Anpassungen vorgenommen, um die hohen regulatorischen Anforderungen zu erfüllen. Viele davon wurden im Laufe der Zeit durch Microsoft als Standardfunktion eingebunden.  

Ende 2020 erfolgte der Umstieg auf BC – das bedeutet: Es gilt, alle eigenen Anpassungen zu identifizieren und in die zugehörige Standardfunktion zu überführen. Zudem sind nicht-standardisierte Anpassungen zukünftig als sogenannte Extension einzubinden. All diese Umstellungen werden in Anforderungsdokumenten und Testkatalogen protokolliert, um die korrekte Funktion des Systems zu gewährleisten. Mitarbeitende müssen sich auf diese Veränderung einlassen. Sie  müssen testen und Veränderungen auch annehmen.  

Sören Riesner hat die Prozesslandschaft im Blick. Der gebürtige Lüneburger stieg einst als IT-Projektmanager bei BEMER in Triesen ein. Heute ist er als „Business Owner ERP“ verantwortlich. Sein Team bearbeitet die Anfragen und Anforderungen aller Mitarbeiter (rund 100 in Liechtenstein, rund 30 in den USA). Es geht um Kosten, Zeitschätzung, Freigaben, Überführung in die Entwicklung, Erstellung von Lasten- und Pflichtenheften sowie QM im Bereich IT. Mittlerweile beleuchtet das Team auch proaktiv die Prozesse in den Abteilungen, um Hürden zu ermitteln und Best Practice zu initiieren.  

Aktuelle Anforderungen 

„Weil unsere spezielle Anwendung als Medizinprodukt zertifiziert ist, müssen wir jedes Jahr klinische Prüfungen durchlaufen, zum Beispiel die Medical Device Regulation. Das sind hohe Anforderungen“, sagt Sören Riesner. Als es galt, die regulatorische „einmalige Produktkennung (UDI)“ einzuführen – einen eindeutigen numerischen oder alphanumerischen Barcode für ein Medizinprodukte zur Identifizierung spezifischer Produkte und deren Rückverfolgbarkeit – stand neue Lagersoftware auf dem Prüfstand. 

Einsatz von etiscan 

Weil Business Central bei BEMER mit geforderten 40 Stellen im Code nicht umgehen kann, musste eine ganzheitliche Lösung her, die den Prozess auch in Produktion und im Lager verschlanken sollte. Das Volumen sollte sowohl kabelgebunden als auch via Bluetooth gut zu bearbeiten sein. Weitere Fragen: „Gibt es Scanner mit einer Eingabemaske für BC? Welche Software arbeitet rechnerunabhängig? Welche Hardware ist am längsten updatefähig? Benötigt wurden kleine und leichte Geräte für die Produktion und fürs Lager eine Variante mit komfortabler Tastatur. 

Die Software-Wahl fiel auf etiscan. „Diese Standardlösung bildet alles ab. Nachentwickelt haben wir mit etiscan nur die Produktionslogik für die Bearbeitung von Fertigungsaufträgen“, berichtet Sören Riesner. Wichtig war für ihn: „Eine Eingabemaske unabhängig von ERP und Desktop, die nichts Verwirrendes enthält und nur Infos liefert, die der Nutzer tatsächlich braucht, die aber trotzdem nahtlos mit BC gekoppelt ist.“ Nach einem Tagesworkshop entstanden Lasten- und Pflichtenheft. „Wir sind rasch vorangekommen und hatten Spaß an der Arbeit.  Das etiscan-Team agierte unkompliziert und war jederzeit erreichbar“, berichtet der IT-Experte. Vom Software-Dienstleister etiscan aus Wöllstadt kamen dann auch die Vorschläge und Testgeräte für die mobilen Scanner. Zebra hatte schließlich aufgrund kürzerer Lieferzeiten die Nase vorn. 

BEMER hat durch die Umstellung an Flexibilität im Bereich der Fertigung und Kommissionierung gewonnen. In Produktion und Lager gibt es keine blinden Flecken, alles hängt an einem leistungsfähigen WLAN-Netz. Alle 20 Kommissionierer und vier Mitarbeiter im Warenausgang nutzen seit September 2022 die etiscan-Scanner täglich.  

Das Thema Etikettendruck ist derzeit in der Einführungs-/Transitionsphase. Noch erfolgt der Druck der Etiketten an zentraler Stelle, Tests und Vorbereitungen sind jedoch abgeschlossen. Die Umstellung erfolgt schrittweise auf den Druck direkt am Arbeitsplatz. Hier ist der Scanner der Mitarbeiter direkt per API mit dem Druckserver verbunden; er erstellt innerhalb weniger Sekunden das zum aktuell gefertigten Produkt passende Etikett mit aktuellen Daten. Zusätzlich ist ein Nachdruck, z.B. bei einem Druckfehler, direkt möglich. 

Ein Problem im Business Central stellt der parallele Zugriff durch verschiedene Mitarbeiter auf dieselbe Funktion/Tabelle dar. Dieses Problem wurde unkompliziert durch die Einführung der Scanner gelöst: Eine neu eingeführte „Ebene“ hält die Daten vor,  und per API-Schnittstelle wird mit dem ERP synchronisiert. Sören Riesner: „Das spart immens Zeit und die Performance hat sich erheblich verbessert. Das Versandvolumen ist deutlich erhöht. Wir hatten auch aufgrund einiger Rabattaktionen sehr viel zu tun.“ Effektivität und Effizienz lässt sich auch anhand eines Schrittzählers belegen: Ein Mitarbeiter hatte über seine Smartwach festgestellt, dass er aufgrund der neuen Scanner-Technik  rund 10.000 Schritte weniger am Tag gehen muss (ca. 10 km), weil durch die neuen Scanner der Ablauf der Kommissionierung verbessert wurde. 

Alte Scanner stehen zwar noch als Backup bereit, sind aber bisher nicht mehr zum Einsatz gekommen. „Die neuen Scanner sind ganztags im Einsatz, die Akkuleistung ist gut. Abends kommen sie auf die Ladestation. Und auch die Verbindung zum Server ist eine tolle Sache“, berichtet Warehouse Associate Michael Wilfling

Montage der B.Box mit der etiscan Eingabemaske 

Das wurde im Projekt mit etiscan umgesetzt: 

  • Bearbeiten von Fertigungsaufträgen über die Scanner 
  • Standardfunktionalitäten von etiscan  
    (Umlagerung, Lagerkommissionierung, Bestandsinformationen etc.) 
  • Anbindung einer Software zum automatischen Etikettendruck 
  • Automatisierung händischer Prozesse 
  • etc. 

Sören Riesner und Michaela De Campos Diogo
bei der Fertigung/Montage einer B.Box

Rui Veloso bei der Verpackung des BEMER Premium-Set Evo

Weitere Infos über BEMER 

  • Zukauf – kein Spritzguss und keine Platinenfertigung 
  • Assemblierung, Verpackung, Versand von Liechtenstein aus in alle Welt   
  • getrennte physische Lagerorte in Liechtenstein: USA, Kanada, Liechtenstein 
  • auftragsbezogene Konfektionierung für Märkte wie Malaysia, Brasilien etc. 
  • USA: reine Vertriebsorganisation, kein Lager mehr 
  • Direktvertrieb: über ca. 30.000 BEMER-Medizinproduktberater bzw. -partner wie Gesundheitszentren, Sanitätshäuser, Heilpraktiker;  
    sie dürfen erst nach Besuch eines BEMER-Startup-Seminars und einer Produktschulung Produkte verkaufen und gliedern sich in der Struktur unter ihrem Mentor ein 

Marktführer auf dem Gebiet der Mikrozirkulation  

Physikalische Gefäßtherapie  

BEMER = Bio-Electro-Magnetic-Energy-Regulation  

Die seit 1998 entwickelten BEMER-Magnetfeldmatten sorgen durch Stimulation der Mikrozirkulation für verbesserte Regeneration nach dem Sport und bei beanspruchten Körperstellen, etwa dem unteren Rücken. Die Produkte können das gesamtes Gefäßsystem unterstützen. Die BEMER-Anwendung im Humanbereich ist die Weiterentwicklung der Magnetfeldtherapie. Sie nutzt das pulsierende Magnetfeld, um die patentierte BEMER-Signalkonfiguration in den Körper zu bringen. Unterstützt werden die Prozesse der Zellversorgung mit Nährstoffen und Sauerstoff sowie der Abtransport von Stoffwechselendprodukten. Der Wirkmechanismus wurde in zahlreichen Studien wissenschaftlich untersucht. Bei diesen Matten handelt es sich um ein zertifiziertes Medizinprodukt, das (im Gegensatz zu Wellness-Produkten) hohen Anforderungen bei der Zertifizierung unterliegt. 

 
Besonderheit: Magnetfeldmatten für Pferde 

Im Veterinärbereich existiert keine Klassifizierung und Regulatorik für Medizinprodukte. BEMER hat ein auf den Pferdekörper angepasstes Signal entwickelt, das die eingeschränkte Mikrozirkulation stimuliert. Durch die Wirkung auf den Ruhenerv (Parasympathikus) werden Entspannungs- und Erholungsprozesse unterstützt. Vertriebspartner sind hierbei Stallgemeinschaften, Veterinäre etc.  

BEMER Int. AG 
9495 Triesen, Austrasse 15  
Liechtenstein 
https://bemergroup.com/

Fotos: Autorin Sabine Ursel (Wiesbaden)

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